Unsere Forschung

Digitalisierung und Gendergerechtigkeit zusammen denken

Die Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Bereiche der Gesellschaft. Was aber bedeutet der digitale Umbruch für die Geschlechterverhältnisse? Wie kann die digitale Zukunft mit den Menschen und für die Menschen gestaltet werden? Diese Fragen stehen seit mehr als zehn Jahren im Fokus unserer Forschungen zu den Entwicklungschancen und Karrieren von Frauen. Mit Blick auf die Arbeitswelt der Zukunft denken wir Digitalisierung und Gendergerechtigkeit konsequent zusammen. Dieser besondere Ansatz kennzeichnet unsere wissenschaftliche Arbeit und macht auch #WomenDigit zu einem Pionierprojekt.

Chancen nutzen, Risiken minimieren

Die digitale Transformation kann zu mehr Gendergerechtigkeit und einer besseren Arbeitswelt führen. Denn es geht nicht nur um Technik, Automatisierung und Rationalisierung. Es geht vor allem auch um Kommunikation, Vernetzung, Interaktion, Experimentieren, das Teilen von Wissen und neue Formen des Wirtschaftens in einem globalen Informationsraum. Frauen öffnet dies völlig neue Möglichkeiten. Die Chancen und Risiken liegen dabei jedoch eng beieinander. Zum Beispiel bricht mobiles Arbeiten einerseits alte Präsenzkulturen auf und beseitigt damit eines der größten Karriere-Hemmnisse für Frauen. Andererseits droht hier in der Praxis oft eine neue Unkultur der permanenten Verfügbarkeit. Oder: Agile Arbeitsformen überzeugen, weil sie auf Kommunikation und einer neuen Teamkultur aufbauen. Aber sie können auch zum Einfallstor werden für eine enge Taktung und mehr Leistungsdruck. Und nicht zuletzt: Wenn sich Führung mit der Digitalisierung wandelt, kann sich das Leitbild des Coachings durchsetzen, die digitale Durchdringung der Arbeitswelt kann aber auch zu einer neuen Qualität von Überwachung und Kontrolle führen.

Mit Frauen die Arbeitswelt gestalten

Wir sind überzeugt: Ohne eine echte Gestaltung können die Chancen nicht genutzt werden. Deswegen setzen wir uns mit unserer Expertise seit 2008 für nachhaltige Veränderungen und eine gendergerechte Arbeitswelt ein. Gemeinsam mit Vorreiterunternehmen, Verbänden und Gewerkschaften und unterstützt von einem Kreis hochrangiger Expertinnen und Experten analysieren wir den tiefgreifenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir identifizieren die Stellschrauben, die wir für die Förderung von Frauen und ihrer Karriere bewegen müssen. Wir definieren Handlungsräume für eine gendergerechte Arbeitswelt. Dabei setzen wir konkret an der Umbruchsituation in den Unternehmen an und suchen gemeinsam mit Beschäftigten, Führungskräften, Personalverantwortlichen sowie Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern nach Konzepten. Wir entwickeln unsere Methoden immer weiter. Mit Betrieblichen Praxislaboratorien, die agil, sozialpartnerschaftlich und beteiligungsorientiert arbeiten, setzen wir heute auf ein zukunftsfähiges Instrument, mit dem wir Frauen zu Gestalterinnen der digitalen Arbeitswelt machen können.

Lesen Sie mehr zu unseren bisherigen Forschungen: www.frauen-in-karriere.de


Das Projekt #WomenDigit (Laufzeit: 1. November 2018 bis 31. Juli 2022) wird im Rahmen der INQA-Förderrichtlinie „Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fachlich begleitet. Unter Federführung des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF) München beteiligen sich die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Gothaer Systems GmbH, RatePay GmbH, Siemens AG, Volkswagen AG und IG Metall sowie Bitkom e.V. an dem Projekt.

Lesen Sie mehr zu unserem Projekt auf der Seite Experimentierräume des BMAS: #womendigit

 

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit: Zukunft sichern, Arbeit gestalten

Attraktive Arbeitsbedingungen sind heute mehr denn je ein Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland und bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Fachkräftesicherung in Unternehmen und Verwaltungen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt daher mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) eine Plattform, auf der sich Verbände und Institutionen der Wirtschaft, Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungsträger, Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity. Als unabhängiges Netzwerk bietet die Initiative konkrete Beratungs- und Informationsangebote für Betriebe und Verwaltungen sowie vielfältige Austauschmöglichkeiten in zahlreichen – auch regionalen – Unternehmens- und Branchennetzwerken.
www.inqa.de