Agil aus Überzeugung

Stimmen aus dem Lab

Sie sind hoch motiviert und wollen die agile Arbeitswelt bei der Atruvia AG mitgestalten. 14 Beschäftigte, die an den Standorten Karlsruhe, Münster und München arbeiten und unterschiedliche Service- und Geschäftsfelder repräsentieren, engagieren sich im Betrieblichen Praxislaboratorium. Und sie haben sich einiges vorgenommen. Klar ist schon jetzt: Die drei Labteams wollen etwas schaffen, das langfristig Früchte trägt – nicht nur für Frauen, sondern für alle Menschen im Unternehmen. Hier sprechen die Beteiligten über ihre Motivation, ihre Erfahrungen und ihre Ziele.

Impulse setzen

Simone Kohler

Chapter Guide und Scrum Master im Bereich DSODMG

»Mutig sein, selbstorganisiert arbeiten und Verantwortung im Team übernehmen: Das ist genau das, was ich will.«
 

Agilität überzeugt mich. Deswegen habe ich mich auch als Scrum Master weitergebildet und eine Chapter Rolle übernommen. Was ich beobachte ist, dass viele Frauen sich wie ich für agile Rollen begeistern, aber es nicht so leicht ist sie auszufüllen. Viele Führungskräfte sind noch in ihren alten Denkmustern unterwegs, befürchten einen Machtverlust. Das macht die Umsetzung kompliziert. Es gibt einiges zu tun und ich möchte es mitgestalten. Deswegen habe ich für das Lab auch sofort zugesagt. Es ist ein Zeitinvest, aber das Thema ist wirklich wichtig. Und: Der Austausch mit Gleichgesinnten war mir schon immer eine Herzensangelegenheit. Es ist herausfordernd, aber wir haben auch schon viel erreicht. Ich hoffe, dass wir als Lab-Team Impulse setzen können, die gehört werden und auf lange Sicht allen helfen, die in der agilen Arbeitswelt noch ihren Platz suchen.

Ein besonderes Projekt

Nicole-Stetter

Agile Coach im Servicefeld „Culture, Talents and Learning“

»Bringen die Digitalisierung und die neue Arbeitswelt Chancen für uns Frauen?«
 

Diese Fragestellung fand ich sofort sehr spannend. Das Praxislaboratorium ist auch für mich als Agile Coach schon ein besonderes Projekt. Das Lab ist offen für alle, wir arbeiten auf einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage, bekommen tolle Impulse von den Forscherinnen und aus dem Lenkungskreis, entscheiden selbst, was wir leisten können und committen uns am Ende auch „zu liefern“. Es geht um Themen, die Frauen vielleicht auf den ersten Blick stärker betreffen als Männer, aber natürlich profitieren am Ende alle von unserer Arbeit. Die Atruvia tut schon sehr viel, damit die Menschen hier fit werden für die agile Arbeitswelt. Aber das Lab gibt uns die Chance noch einmal ein Spotlight auf verschiedene Angebote zu legen und Hemmnisse abzubauen, sie auch anzunehmen. Hoffentlich findet sich zum Schluss eine Gruppe zusammen, die unsere Anliegen weitervorantreibt – auch, wenn das Projekt zu Ende ist.

Etwas Nachhaltiges schaffen

Meike-Heßelmann

Mitarbeiterin im Vertrieb Account Management Nord

»Agile Rollen können Frauen animieren in Führungsaufgaben zu gehen.«
 

Aber das passiert nicht von heute auf morgen. Man muss es richtig angehen. In meinem Bereich, dem Inside Sales Management, arbeiten wir eigentlich schon lange agil und sind auch auf einem guten Weg das weiter auszubauen. Das ist nicht überall so. Die einen leben Agilität mehr als die anderen. Aber wirklich gefestigt ist es nicht. Zum Lab bin ich dazugestoßen, weil ich es einfach spannend finde, was man alles bewirken kann in einer Welt, die sich laufend verändert. Jetzt konzentriere ich mich mit meinem Team auf die hybride Arbeitswelt – ein sehr zukunftsorientiertes Thema und das nicht nur für Frauen. Im Lab läuft es super und jetzt hoffen wir, dass wir mit unseren Handlungsempfehlungen tatsächlich etwas Nachhaltiges schaffen können, das wir breiter ausrollen können und das für viele Mitarbeitende positive Veränderungen bringt. Es wäre ein echter Erfolg, wenn am Ende Viele sagen „Euer Konzept hat funktioniert“.

Mehr tun

Dorota Buczynski

Scrum Master im Tribe Digital Solutions

»Wir müssen mehr tun für Frauen und das müssen wir auch offen aussprechen.«
 

Weil Frauen sich nach wie vor vieles nicht zutrauen, gerne tiefstapeln und viele von ihnen eine individuelle Ermutigung brauchen. Aber natürlich: Sie müssen auch selbst aktiver werden. Nach vielen Berufsjahren ist das meine Erfahrung. Für mich ist es wichtig zu gestalten, nach vorne gerichtet, für die Menschen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich entschieden habe, an dem Praxislaboratorium teilzunehmen. Wir führen es zu einem perfekten Zeitpunkt durch. Denn der Wille im Unternehmen ist im Moment groß, um sich weiter zu bewegen und die agile Organisation weiter zu verfeinern. Mein Labteam will dafür sorgen, dass die neuen Möglichkeiten, die uns das hybride Arbeiten während der Pandemie vor allem für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geöffnet hat, jetzt nicht wieder versanden. Viele wollen zurück in ihre alten Strukturen und Komfortzonen. Und die müssen wir überzeugen.

Am Mindset arbeiten

Carolin John

Scrum Master im Facility Management

»Diversität und Agilität: Beides zusammengedacht kann auch Frauen voranbringen.«
 

Im Facility Management arbeiten die meisten noch immer in eher alten (Wasserfall)strukturen. Ich versuche das Thema Agilität hier voranzubringen. Das ist nicht einfach. Wir setzen vor allem darauf, ein neues Mindset zu entwickeln, gegenseitige Wertschätzung und Offenheit für neue Ideen in die Teams zu bringen. Das läuft noch nicht in allen Köpfen rund. Im Praxislaboratorium kann ich meine Erfahrungen, meine Gedanken, mich selbst als Mensch und natürlich auch mein Know-How als Veranstaltungsmanagerin einbringen. Wir wollen mit einem Barcamp möglichst viele Themen teilen – mit allen Frauen und allen „interessierten Allies“, um dann zu schauen. Was wollen wir vertiefen? Das Lab zeigt, finde ich, wie viel besser die Zusammenarbeit über Hierarchie- und Themengrenzen hinweg jetzt im Unternehmen insgesamt funktioniert. #WomenDigit? Da habe ich noch einiges zu tun und das gehe ich jetzt an.

Sichtbar werden

Tanja Killmann

Agile Master im Tribe Plattformservices

»Ich wünsche mir, dass Frauen sich noch sichtbarer machen und auch gesehen werden.«
 

Deswegen engagiere ich mich auch in diesem Praxislaboratorium. Mit Agiltät beschäftige ich mich schon sehr lange. Inzwischen sorge ich als Agile Master im Tandem mit einer Kollegin dafür, dass alle Squads unseres Tribes in einem Takt arbeiten. Was ich beobachte? Gelebte Agilität hat den Change gebracht. Denn sie führt zu einer komplett anderen Rollenverteilung und sie bringt auch weibliche Skills mehr zum Vorschein. Aber man darf das nicht schwarz-weiß sehen. Alle Seiten sollten einen Schritt nach vorne machen. Denn wir brauchen insgesamt eine größere Diversität. Ich finde es toll, dass unsere Labarbeit auf Vorstandsebene gefördert wird und dass wir mit den beiden Wissenschaftlerinnen, die uns begleiten, so gute Mentorinnen haben. Ich merke aber auch, dass das Ganze ein großes Thema ist, in das wir noch sehr viel Arbeit stecken müssen. Das, was wir hier anstoßen, würde ich gerne weiter voranbringen.

Hybride Welt erhalten

Janet Heiland

Kundenbetreuerin in der Produktionsbank

»Was agiles Arbeiten bedeutet habe ich im Praxislaboratorium jetzt richtig erlebt.«
 

Während der Transformation war ich in Elternzeit. Jetzt merke ich: Es ist garnicht so einfach, Agilität umzusetzen. Ich finde es spannend, dass wir die Chance haben, uns noch flexibler aufzustellen, die Arbeit in anderen Teams kennenzulernen und den Fokus auf verschiedene Themen zu legen. Was ich hoffe? Das Agilität dazu beiträgt, Vorurteile gegenüber berufstätigen Frauen mit Kindern zu beseitigen. Denn agiles Arbeiten fragt nach den verfügbaren Kapazitäten und was in dieser Zeit geschafft wird. Hundertprozentige Anwesenheit wird nicht mehr erwartet. Seit der Pandemie haben wir die Möglichkeit hybrid zu arbeiten. Für mich ist das ideal. Ich finde es wichtig meine Arbeit individuell planen zu können. Deswegen arbeite ich im Lab mit an Handlungsempfehlungen für die hybride Arbeitswelt, damit wir nicht in die alte Präsenzerwartungen zurückfallen.

Bestärken und Mut machen

Daniel Benefader

Tribe Lead im Competence Center Learning

»Ich bin ein absoluter Verfechter möglichst diverser Teams.«
 

Und damit meine ich nicht nur das Know-How der Menschen, sondern auch ihr Mindset und ihre Persönlichkeit. Die Frage Mann oder Frau hat für mich persönlich nie eine Rolle gespielt. Aber mich interessiert: Habe ich überhaupt den richtigen Blick auf das Thema Chancengerechtigkeit? Wie sieht der Querschnitt der Mitarbeitenden das und was bewegt diejenigen, die vielleicht eine andere Wahrnehmung haben als ich. Im Praxislab habe ich zwei Dinge gelernt. Einerseits sehe ich mich bestätigt. Mit der agilen Transformation sind viele systemische Grundlagen für mehr Chancengerechtigkeit im Unternehmen entstanden. Andererseits musste ich lernen, dass offenbar noch nicht alle Führungskräfte hierfür richtig sensibilisiert sind. Mein Ziel Nummer eins ist es deswegen alle zu erreichen, die sich bislang nicht richtig wahrgenommen fühlen, und sie zu ermutigen eine neue Rolle zu übernehmen – auch in der ersten Reihe.

Erfolgsgeschichten zeigen

Marina Maier

Nachhaltigkeitsexpertin im Servicefeld Employee Experience

»Viele Frauen sind bereit den Karriereweg zu gehen, aber sie brauchen die richtigen Rahmenbedingungen.«
 

Das System als Ganzes muss sich verändern. Das Praxislaboratorium gibt uns – jetzt, da fast alle nach der Transformation ansatzweise ihren Platz gefunden haben – die Chance, uns beim bislang eher stiefmüttlerlich behandelten Thema Frauenkarriere neu aufzustellen. Agilität ist hierbei eine zentrale Stellschraube. Sie ermöglicht es Frauen, sich Schritt für Schritt an neue Führungsrollen heranzuwagen. Ganz wichtig sind dabei (weibliche) Rollenträger. Zum einen, weil sie diejenigen, die noch zögern, puschen können nach dem Motto „wagt es“. Zum anderen aber auch als Role Models. Wir müssen solche Erfolgsgeschichten besser zeigen. Und wir müssen dafür sorgen, dass es nicht länger von Lust und Laune abhängt, ob ein Mensch hier Karriere macht. Deswegen arbeiten wir im Lab an einem neutralen Kriterienkatalog, der neue Standards für unser Performance Management schaffen kann.

Transparenz und Wir-Gefühl

Vassilina Knöpfle

Softwareentwicklerin im Tribe Analytics

»Agilität bestimmt mein ganzes Berufsleben. Die „alte Welt“ kenne ich gar nicht.«
 

Meine Erfahrungen? Agilität schafft vor allem Transparenz und stärkt gleichzeitig das Wir-Gefühl. Denn sie macht nicht nur sichtbar was jede und jeder leistet, sondern auch was das ganze Team schafft. Stilleren Menschen bietet sie einen geschützten Raum, in dem sie die eigene Meinung äußern können, ohne dafür angegriffen zu werden. Wie wichtig es ist dieses agile Brainstorming immer wieder groß zu machen, beweist auch unser Praxislab. Ich bin noch nicht so lange bei der Atruvia. Das Lab hat mir neue Einblicke in die Firma verschafft und mir die Möglichkeit gegeben mich mit Menschen unterschiedlichen Alters und beruflichen Backgrounds auszutauschen. Wir haben festgestellt: Wir müssen im Unternehmen noch mehr für die Probleme sensibilisieren, die auftauchen, wenn man Gendergerechtigkeit in der Praxis voranbringen will. Mit meinem Team wollen wir deswegen neue Impulse in das Performance- und Talentmanagement bringen – damit es Zug um Zug noch fairer gestaltet werden kann.

Stimmen aus dem Atruvia LAB-Team

Stempel ›agil‹ reicht nicht

Sonja Hesselbach-Lurz

Scrum Master & Business Analyst im Servicefeld Geschäftsfeldservice

»Agilität bedeutet einen kompletten Kulturwandel. Und sie erlaubt so viele Veränderungen.«
 

Ich habe das Thema schon früh für mich entdeckt und ich war auch sofort dabei als die jetzige Atruvia begonnen hat das alte Wasserfallmodell abzuschaffen. Von den neuen agilen Rollen, die mit der Transformation entstanden sind, können Frauen profitieren – auch, weil damit die Diskussion um Vollzeit und Teilzeit an Brisanz verliert. Denn es zählt die Leistung, nicht die sichtbare Anwesenheit. Auch der Rechtfertigungsdruck nimmt ab. Es ist egal ob jemand wegen der Kinder, pflegebedürftiger Eltern, eines Hobbys oder Zweitjobs nicht fulltime zur Verfügung steht. Einer Organisation den Stempel „agil“ aufzudrücken, reicht allerdings nicht. Die Menschen hier haben immer noch einen unterschiedlichen agilen Wissensstand. Viele Führungskräfte fürchten immer noch, dass sie an Macht verlieren. Da liegt noch viel Arbeit vor uns. Deswegen ist es gut, dass das Lab mir neue Impulse gibt, die ich mitnehmen und in den Veränderungsprozess einbringen kann.

Stimmen aus dem Atruvia LAB-Team

Netzwerken!

Susanne Leifert

Chapter Guide im Support

»Netzwerken ist unheimlich wichtig, wenn man Gendergerechtigkeit voranbringen will.«
 

Unser Praxislaboratorium zeigt ja wie unterschiedlich die Perspektiven auf dieses Thema sind. Am Anfang wusste ich nicht, was mich im Lab erwartet. Ich wusste aber, dass ich etwas für Frauen bewegen will. Denn ich habe das Gefühl, dass auch bei der Atruvia noch immer nicht alle verstanden haben, was Gleichberechtigung bedeutet. Für mein Engagement im Lab haben meine Führungskräfte mir Freiraum gegeben. Und es hat sich gelohnt. Ich habe Menschen aus Bereichen kennengelernt, zu denen ich sonst keine Berührungspunkte hatte, und konnte zum ersten Mal im Unternehmen auch an sozialen und zwischenmenschlichen Themen arbeiten. Das Lab hat auch meinen persönlichen Horizont erweitert. Mit dem Barcamp, das ich und mein Team gerade organisieren, wollen wir einen Stein ins Wasser werfen, um möglichst viele Menschen zu erreichen und für Gendergerechtigkeit zu sensibilisieren. Es wäre schön, wenn wir es damit schaffen würden, dass vor allem Frauen sich besser vernetzen und gegenseitig unterstützen.

Hybrid ist ein heißes Eisen

Carina Schlinge

Tribe Lead Geschäftsmodelle

»Viele sagen, dass hybrides Arbeiten nervt. Ich finde: Hybrid kann richtig gut sein.«
 

Unser Praxislaboratorium ist der beste Beweis dafür, wie gut diese Mischung aus Präsenz und Online funktioniert. Ich bin seit 17 Jahren bei der Atruvia und trage auchFührungsverantwortung. Früher war ich überzeugt, dass zum Beispiel unsere Arbeit im Produktmanagement nur in Präsenz möglich ist. Als ich mitten in der Corona-Pandemie aus der Elternzeit zurückkam hatte die Welt sich geändert. Fast alle waren im Homeoffice. Ich musste sehr schnell umdenken, aber am Ende hat es mir geholfen auch als Mutter eines kleinen Kindes schnell wieder im Sattel zu sitzen. Hybrides Arbeiten gibt allen die Chance dabei zu sein, aber es ist auch ein heißes Eisen, wenn man es in einem Unternehmen nachhaltig verankern will. Hybrides Arbeiten kann gut funktionieren. Mit unseren Handlungsempfehlungen wollen wir diesen Prozess unterstützen. Ist Hybrid ein Frauenthema? Nicht nur. Ich glaube aber, dass es die vor allem Frauen sind, die hier vorangehen und eine neue Wirklichkeit schaffen wollen. Profitieren werden davon am Ende wir alle.

Stimmen aus dem Lab-Team